Herren I: HSG spielt ohne Kopf und verliert zweites Heimspiel

HSG Erlangen/Niederlindach – HC Erlangen III – 22:29 (9:13)

HSG spielt ohne Kopf und verliert zweites Heimspiel

Eine Woche nach der kämpferischen Auswärtsniederlage gegen den ESV Regensburg stand das zweite Heimspiel der noch jungen Spielzeit 2018/19 auf dem Spielplan der HSG. Die Gäste vom HC Erlangen III konnten bereits zwei Siege aus drei Spielen vorweisen und durften auf keine Fälle unterschätzt werden. Auch wenn die dritte Mannschaft des Bundesligisten durch Spieler der Reservemannschaft verstärkt wurde, sah Trainer Watzinger die größeren Chancen aufseiten der HSG.Grundlage für dieses wegweisende Spiel sollten die im Training durchgesprochenen Spielkonzepte, eine aggressive Abwehr und höchste Konzentration beim Torwurf sein. Personaltechnisch waren die Gastgeber besser aufgestellt als im Spiel gegen Regensburg, dennoch muss Klaus Watzinger längerfristig auf Rechtsaußen Kevin Gumbert verzichten (Bänderriss im Fuß) und auch Positionskollege Ferdinand Brunner musste für das zweite Heimspiel absagen.

Die HSG erwischte wie allzu oft den schlechteren Spieleinstieg. Es dauerte knapp fünf Minuten, bis die Gastgeber das erste Tor erzielen konnten. Schnell merkten alle Beteiligten, dass die HSG nicht komplett auf das Spiel fokussiert war. Nach knapp zehn Minuten konnte sich das Team aus dem Seebachgrund fangen, erstmalig ausgleichen und bis zur Mitte der ersten Halbzeit sogar mit zwei Toren davonziehen. Dadurch sah sich das Gästetrainergespann Käppner und Samel gezwungen, die erste Auszeit der Partie zu nehmen. Diese zeigte prompt Wirkung und binnen weiterer fünf Minuten konnte der HC wieder gleichziehen. Nun folgte die schwächste Phase der HSG: Nachdem die Mannschaft sich endlich in das Match eingefunden hatte, verloren die Jungs um Mittelmann Gilg ohne sichtbare Gründe den Spielfaden. Die Partie war von nun an von individuellen Fehlern und frühzeitigen, unvorbereiteten und schwach durchgeführten Torwürfen gespickt. Nach einem 1:5-Lauf der Gäste in den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit ließ sich das Team von Klaus Watzinger auf einen 9:13 Halbzeitstand zurückfallen.

In der Pause erinnerte der Headcoach an die starke Phase in der Mitte der ersten Spielhälfte. Das Spielkonzept im Angriff war dort zufriedenstellend gewesen, leider verfolgte das alte Problem der Chancenverwertung das Team. Außerdem musste in der Abwehr deutlich härter zugepackt werden.

Wieder wurde jedoch der Start in eine Spielhälfte verschlafen. Schnell erzielten die Gäste zwei weitere Tore, ohne dass die HSG selbst erfolgreich gewesen wäre. Die noch nach dem letzten Spiel für ihren Kampfgeist gelobte HSG war kaum wiederzuerkennen. Viele technische Fehler und schwach durchgeführte Abschlüsse gepaart mit einer schlechten Körpersprache und Moral führten dazu, dass es die Gastgeber im Rest der Partie nicht schafften, den Rückstand zu verkürzen. Der HC schaffte es, durch ein lockeres, ungezwungenes Spiel und ohne jemals in Bedrängnis zu geraten, die HSG einzuschläfern und leicht Tore zu erzielen, während im Angriff jeder Treffer der Hannberger ein hartes Stück Arbeit war. Selbst einige Strategie- und Positionswechsel durch Watzinger änderten nichts daran, dass die HSG durch die bisher schlechteste Saisonleistung das zweite Spiel in Folge (zurecht) verlor. Das Spiel zwischen der HSG Erlangen/Niederlindach und dem HC Erlangen III endete 22:29.

Die Leistung, die die HSG in dieser Partie an den Tag legte, entsprach nicht dem, was die Jungs eigentlich können. Alle Spieler spielten deutlich unter ihrem Niveau und keiner schien wirklich auf das Spiel fokussiert und konzentriert zu sein. Woran das lag und wie diese Einstellung gegen den HC Weiden kommenden Samstag abgestellt werden kann, muss in den nächsten Trainingseinheiten herausgefunden werden. Außerdem ist es notwendig, weiter an der Chancenauswertung und den individuellen Fehlern zu arbeiten, wenn die Negativserie nicht weiter ausgebaut werden soll. Trainer Watzinger fand nach dem Spiel nicht viele Worte: „Eine viel zu hohe Fehlerquote sowohl in der Abwehr als auch im Angriff wurde von der HC-Mannschaft clever ausgenutzt.“

Nun heißt es also Mund abputzen und weiter machen. Das schlechte Ergebnis muss akzeptiert und abgehakt, der Weckruf verstanden und der Fokus auf das nächste Saisonspiel gelegt werden. Das Auswärtsspiel beim HC Weiden findet am kommenden Samstag, 20.10.2018 um 19:00 Uhr statt.

Hückel, Schindler; Ardiles, Erhardt (3), Gilg (1), Hauer (1), Hesse, Sackmann, Schmieding (6/1), Stübinger (3), Wilferth, Willert (8)