Herren I: HSG gelingt Derby-Auftaktsieg

HSG Erlangen/Niederlindach – TS Herzogenaurach – 25:24 (13:13)

HSG gelingt Derby-Auftaktsieg

Die 1. Mannschaft der HSG erlebte während der Vorbereitung auf die neue Spielrunde 2018/19 einige Veränderungen. Nicht nur der Trainerwechsel von Walter Anheuer zu Klaus Watzinger brachte neue Impulse, auch nahm der Kader eine neue Gestalt an. Louis Hesse erarbeitete sich nach starken Trainingseinsätzen einen Platz in den Herren I, mit Ferdinand Brunner verstärkt ein Linkshänder der TS Lichtenfels die Rechtsaußenposition und Björn Hauer fand den Weg vom SV Buckenhofen zurück an den Kreis der HSG. Rückraumgarant Marco Loncar und Abwehrhüne Lars Boolzen pausieren aus universitären Gründen kommende Saison und Torhüter Thomas Hutzler, der nach einer Schulterverletzung operiert werden muss, wird die komplette Spielzeit ausfallen. In den letzten Wochen wurde zudem viel am Spielkonzept gearbeitet und an Technik und Taktik gefeilt; Trainer Watzinger setzte viele Trainingsspiele an, um das neu Erlernte frühzeitig umsetzen und die neuen Schützlinge testen zu können.

Mit der TS Herzogenaurach stand am 1. Spieltag direkt das Derby in der heimischen Seebachgrundhalle an. Erst letzte Saison stand Watzinger noch als Trainer auf Seiten der TSH – zwar nicht bei den Herren, sondern bei den Damen in der 3. Liga –, so war es nicht nur für die Spieler und Fans ein wichtiges Spiel, das von allen Beteiligten der HSG unbedingt gewonnen werden wollte.

Die HSG kam jedoch nicht wie gewünscht ins Spiel. Der Angriff wirkte mutlos und bis zum ersten Treffer durch Maximilian Willert in der sechsten Minute musste Trainer Watzinger bereits sieben Fehlwürfe seiner Jungs bedauern. In der Abwehr lief es in den Anfangsminuten zum Glück etwas besser, sodass die TSH die mangelhafte Offensive der HSG nicht bestrafen und selbst lediglich zwei Tore erzielen konnte. Bis zur 19. Minute verlief das Spiel auf Augenhöhe. Der Angriff wurde von Mittelmann Gilg nun konzentrierter geführt und die Chancen konnten etwas besser verwertet werden. Dennoch wurden seitens der HSG einige Großchancen liegen gelassen und man warf Gästetorhüter Kai Kammerer zum Helden.

Es folgte eine schlechte Fünf-Minuten-Phase der Erlanger, in der im Angriff zu ungeduldig gespielt und frühzeitig schlechte Wurfsituationen gewählt wurden, sodass sich die TSH auf 9:12 absetzen konnte. Gerettet durch einige gute Paraden von Lukas Hückel zwischen den Pfosten der HSG konnten die Gastgeber in der 29. Minute erneut zum 12:12 ausgleichen. Mit dem Halbzeitpfiff verwandelte der nervenstarke Robin Schmieding einen Siebenmeter zum 13:13; er sollte im Laufe der Partie sechs Mal vom Strich erfolgreich sein.

In der Kabinenansprache appellierte Watzinger an die guten Angriffsphasen der Partie, in denen deutlich geduldiger und schneller über die zweite Welle gespielt wurde als zu Beginn des Spiels. Jedoch war er mit der Absprache in der Abwehr nicht zufrieden und forderte einen starken Einstieg in die zweite Halbzeit, um sich jetzt weiter absetzen zu können.

Das Geforderte konnte zunächst gut umgesetzt werden und dank einer starken Absprache in der Abwehr, zweier Ballgewinne und Tempogegenstöße durch Maximilian Willert konnte sich in der 33. Minute die HSG erstmals mit drei Toren zum 16:13 absetzen. Gästetrainer Münch sah sich in dieser Phase des Spiels gezwungen, eine Auszeit zu nehmen, um seine Mannschaft neu zu sortieren und das Spiel der Heimmannschaft zu unterbrechen. Dies zeigte Wirkung und binnen zehn Minuten konnte die TSH zum 19:19 durch den ehemaligen HSGler Marco Jonas ausgleichen, der im Rückraum gut mit seinem Trainer Kundmüller zusammenarbeitete. Im letzten Viertel verlief das Duell erneut auf Augenhöhe und war erneut hauptsächlich von starken individuellen Angriffsleistungen geprägt.

Robin Schmieding war an diesem Tag sechsfacher Siebenmeterschütze

Robin Schmieding zeigte nun seine besten Momente des Spiels, indem er einige starke Ballgewinne provozierte, zusätzlich vom Siebenmeterstrich traf und den Siegtreffer zum 25:24 erzielen konnte. Den letzten Angriff der Gäste unterbrach Dennis Gilg durch einen geschickt herausgefangenen Ball. Auch einen letzten direkten Freiwurf aus der eigenen Hälfte konnten die Herzogenauracher nicht mehr verwandeln; der schon während des gesamten Spiels herausragende Rückraumspieler Max Erhardt blieb aufmerksam bis zur letzten Sekunde und konnte den Gewaltwurf abfangen. Das Spiel zwischen der HSG Erlangen/Niederlindach und der TS Herzogenaurach endete somit 25:24 – große Erleichterung auf Seiten der HSG.

Dass man das erste Spiel unter dem neuen Trainer Watzinger gewinnen konnte, war für alle Beteiligten sehr wichtig. Der Headcoach fand nach dem Spiel folgende Worte: „Das war ein von Beginn an  umkämpftes enges Spiel, das ein recht gutes Niveau hatte. Meine Mannschaft verstand es immer cool zu bleiben und in der Endphase mit wichtigen Ballgewinnen letztlich das Spiel gegen einen starken Gegner für sich zu entscheiden.“

Letztendlich hat es sich die HSG also selbst schwer gemacht. In der zweiten Halbzeit verfiel das Team oft in alte, ungewollte Muster und konnte stellenweise das neue Konzept nicht umsetzen. Begründet durch dieses Verhalten und die erste Phase der Partie war die Wurfausbeute deutlich zu gering. Positiv vermerken konnte man dagegen die starke Siebenmeterquote und die geringen technischen Fang- und Passfehler. Um sich in der nächsten Partie nicht erneut selbst im Weg zu stehen, wird in den nächsten zwei Wochen weiter hart gearbeitet, selbst am spielfreien Wochenende trainiert und ein weiteres Trainingsspiel absolviert.

Das nächste Saisonspiel findet am 06.10.2018 um 17:30 Uhr auswärts beim ESV Regensburg statt. Die HSG bedankt sich bei den zahlreich erschienenen Fans für die wichtige Unterstützung zum ersten Saisonsieg.

Hückel; Ardiles, Brunner (2), Erhardt (5), Gilg (1), Gumbert, Hauer, Hesse, Sackmann (1), Schmieding (9/6), Stübinger (3), Willert (4)

Moby & Terry