Herren I: HSG gewinnt Punkt dank starker Moral und großem Kampf in der zweiten Halbzeit

HSG Erlangen/Niederlindach – HC Forchheim – 25:25 (11:16)

HSG gewinnt Punkt dank starker Moral und großem Kampf in der zweiten Halbzeit

Nach dem überzeugenden Auftritt im Derby gegen den TV Erlangen-Bruck III stand nun die nächste Herausforderung auf dem Spielplan. Die HSG empfing den Landesligaabsteiger HC Forchheim vor gut gefüllter heimischer Kulisse in der Sporthalle am Europakanal.

Erneut plagten HSG-Coach Watzinger Personalsorgen. Maximilian Willert hat sich im Spiel gegen Bruck den Oberarm gebrochen und fällt nun längere Zeit aus. Kevin Gumbert hat weiterhin Probleme mit dem Syndesmoseband, Björn Hauer kämpft mit Außenbandproblemen, Louis Hesse ist dauerkrank angeschlagen und auch Tobias Wilferth hat sich noch nicht komplett auskurieren können. Watzinger sah sich gezwungen, sein Team mit Timon Kolbe aus der zweiten Mannschaft zu verstärken. Somit sollte ein schmaler Kader den Plan vom HSG-Trainer umsetzen und das Spiel aus einer stabilen Abwehr heraus gewinnen. Der Trainer forderte viel Aggressivität in der Defensive und noch mehr Geduld in der Offensive als letzte Woche.

Das Spiel begann lebhaft und ausgeglichen. Schnell merkten alle Beteiligten, dass sich beide Mannschaften an diesem Tag nichts geben wollten. Die Forchheimer waren im Zugzwang, um aus dem unteren Tabellendrittel herauszukommen und die HSG hatte eine Siegesserie weiter auszubauen. Ab der 13. Minute und einem Zwischenstand von 5:5 ließen die Abwehrreihen der HSG zu viele Wurfchancen der Forchheimer zu und agierten nicht so aggressiv wie gefordert. Im Angriff ließ die Konzentration nach, sodass sich viele technische Fehler einschleichen konnten. Nach einem Drei-Tore-Lauf des HC sah sich Klaus Watzinger gezwungen, das erste Timeout der Partie zu nehmen. Leider fruchteten die Worte des Headcoachs nicht wie erhofft. Vor allem in dieser Phase hielt Max Erhardt, der einen Sahnetag genießen und insgesamt zehn Tore beisteuern konnte, sein Team im Spiel. Die HSG schaffte es zwar, beim 8:9 noch einmal an ein Tor heran zu kommen, nicht jedoch gleichzuziehen. Die letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit wurden zur schwächsten Phase der Partie und so konnten sich die Forchheimer bis zur Sirene auf fünf Tore absetzen. Die Mannschaften gingen bei einem Stand von 11:16 in die Kabinen.

In der Halbzeitansprache beschwor Klaus Watzinger seine Männer, dass das Spiel noch nicht verloren sei. Der Plan war, die Abwehr besser zu sortieren und die Absprache am Kreis zu optimieren, um dann über schnelle Tore ins Spiel zurückzukommen. Außerdem forderte der Trainer wieder mehr Geduld im Angriff. Alle Kräfte sollten mobyilisert, das Spiel nun über die starke Ausdauer der HSG gewonnen werden.

Die Worte des Trainers fanden diesmal mehr Anklang, jedoch war die Aufgabe mit harter Arbeit verbunden. Die HSG schaffte es, sich Schritt für Schritt dem Ausgleich zu nähern. Die Abwehrreihen funktionierten besser und auch die Torhüter konnten die ein oder andere Wurfchance der Forchheimer entschärfen. Zwar war der Angriff gespickt von Einzelaktionen, aber oftmals konnten diese erfolgreich abgeschlossen werden. So konnte der starke Erhardt in der 44. Minute zum ersten Mal seit der 13. Minute ausgleichen – zum 21:21.

Max Erhardt bei einem seiner 10 Treffer gegen den HC Forchheim.

Die letzte Viertelstunde wurde hektisch und war geprägt von vielen Fehlern auf beiden Seiten. Der HC Forchheim ließ viele gute Torchancen liegen und auch die HSG machte sich selbst das Leben durch Fehlpässe und -würfe schwer. Allerdings konnten sich die Erlanger weiter – auch dank einiger Siebenmeter – im Spiel halten. Genau wie in der letzten Minute. HSG Torhüter Lukas Hückel konnte einen freien Wurf der Forchheimer vom Kreis halten und im letzten Angriff, der von Klaus Watzinger in seinem letzten Timeout detailliert besprochen worden war, konnte Lukas Stübinger einen letzten Siebenmeter erspielen, den der nervenstarke Schmieding zum 25:25 Endstand einnetzen konnte.

Jubel bei der HSG und in der gut gefüllten Sporthalle am Europakanal. Die Erlanger sind nun seit drei Spielen ungeschlagen. Die HSG kann nach einer schlechten Endphase in der ersten Halbzeit in der zweiten Hälfte durch eine starke kämpferische und moralische Leistung zurück ins Spiel finden und letztendlich einen Punktgewinn verbuchen. Allerdings wäre in den letzten Minuten deutlich mehr möglich gewesen. Die geringe Konzentration und hohe Fehlerquote in der Schlussphase waren den wenigen Wechselmöglichkeiten und dem intensiven Spiel geschuldet. Dennoch ist es sehr erwähnenswert, dass sich das HSG-Team niemals aufgegeben hatte. Klaus Watzinger schien erleichtert nach dem für die Zuschauer sehr attraktiven Spiel: „Das war ein sehr schwieriges Spiel. Max Willert, unser bisher bester Torewerfer, fiel aufgrund seines im Bruck-Spiel erlittenen Oberarmbruches aus, Ben Sackmann musste im Spiel nach 20 Minuten passen, Tobi Wilferth ist auch noch nicht richtig fit, sodass die verbliebenen Stammspieler in einem hart geführten Fight durchspielen und an ihre Grenzen gehen mussten. Umso mehr große Anerkennung für eine kämpferisch überragende Leistung in der zweiten Halbzeit, die mit einem Remis in letzter Sekunde belohnt wurde.“

Nun heißt es endlich Wunden lecken und auskurieren bei der HSG. Nach einigen körperlich sehr harten Spielen haben die Jungs nun zwei Wochen spielfrei. In dieser Zeit kann sich von den Strapazen erholt und mit voller Konzentration auf das nächste Spiel am Sonntag, 02.12.2018, um 16:00 Uhr gegen den jetzigen Tabellennachbarn TV Altdorf vorbereitet werden. Die HSG bedankt sich bei den vielen Fans für die Unterstützung in diesem Heimspiel.

Hückel, Schindler; Ardiles, Brunner, Erhardt (10), Gilg, Hesse, Kolbe, Laubmann (1), Sackmann, Schmieding (8/5), J. Stübinger (1), L. Stübinger (5), Wilferth