BOL: Männliche Jugend D 1

… mit 6 Punkten (2. Platz) klar „über Soll“
3 Turniere mit 3 Siegen, 2 Niederlagen gegen HCE und einem Frusterlebnis.

In den drei bisher gespielten Turnieren der D1 zeigten die HSG –Jungs alle Facetten, insgesamt aber noch nicht das was sie eigentlich können. In fast allen Spielen wurde die Anfangsphase verschlafen, verbunden mit einer meist schlechten Chancenverwertung und ungewohnt vielen technischen Fehlern im Spielaufbau. Das können sie eigentlich viel besser.

Turnier 1 am 24.01. in Neutraubling:
Im ersten Spiel hatte man es gleich mit einem etwas übermotivierten Gastgeber zu tun. Ein alles andere als schönes Spiel, denn die Gastgeber suchten ihr Glück mit einer für D-Jugend einfach zu harten, primär körperbetonten Spielweise. Damit versuchten sie unsere körperlich unterlegenen HSG–Jungs einzuschüchtern, was jedoch nur anfangs glückte. Ein umsichtig, konsequent leitender SR verteilte schon frühzeitig einige 2 min. Strafen gegen die Gastgeber was auch dringend nötig war. Die HSG-Jungs blieben cool und spielten ihr Spiel ruhig weiter, und erzielten nach anfänglichem Rückstand bis zur Pause eine 2-Tore Führung heraus. Die Kabinenansprache des Trainers zeigte schnell Früchte, denn die HSG blieb weiter ruhig im Spielaufbau, verlagerte das Spiel immer mehr auf die Außenspieler auf und kam so zu vielen guten Torchancen. Leider wurden diese zu oft vergeben, sonst wäre das Spiel frühzeitig entschieden gewesen. Ca. 3 min. vor Ende hatte man einen vermeintlich sicheren 4-Tore Vorsprung, bis unser Lukas jedoch wieder drei „Zauberpässe“ der gegnerischen Abwehr in die Hände spielte. Daraus resultierten schließlich noch 2 unnötige Gegentore. Am Ende stand aber ein verdienter 19:17 für die HSG, die spielerisch einfach mehr zu bieten hatte.

Im 2. Spiel kam dann ein sehr starker Gegner auf uns zu, nämlich der HC Erlangen. Die vorgegebene Abwehrformation wurde gleich zu Beginn über Bord geworfen und so lag man schnell mit 0:5 hinten. Mit hohem Aufwand konnte man bis zur Halbzeit das Spiel halbwegs ausgeglichen gestalten, mit 6:10 ging es in die Pause. In der 2. Halbzeit stand die Abwehr relativ stabil, im Angriff wurden dafür reihenweise gute Chancen vergeben, allerdings parierte der HC-Torwart auch sehr gut. Bis 5 min. vor Spielende konnte man das hohe Tempo mitgehen und einen „nur“ 5 Tore –Rückstand halten, danach aber schwanden die Kräfte, was der HCE nutzte und sich verdientermaßen mit 8 Toren Differenz absetzte, mit Torschützen letztlich 17:28 aus HSG – Sicht. Eine nach dem Spielverlauf eine leider etwas zu hohe Niederlage in einem sehr fairen und vom SR gut geleiteten Spiel.

Turnier 2 am 13.02. in Bayreuth:
Dieses Turnier war wegen der Winterferien denkbar ungünstig, denn dadurch hatten wir doch erhebliche Personalprobleme (Skiurlauber), die erst sehr kurzfristig dank vieler Aushilfen aus der D2 gelöst werden konnten. Der „Lohn“ dafür war jedoch alles andere als sportliche Fairness, wenn man bedenkt, dass einige Eltern der D2-Spieler kurzfristig ihre Ferien- bzw. Urlaubspläne geändert haben, um der D1 aus der personellen Misere zu helfen. Wir erwarten dafür wahrlich keine Geschenke, aber die Kinder sollten eigentlich eine halbwegs faire sportliche Leitung des sogenannten Unparteiischen erfahren können, und damit die Anerkennung ihrer sportlichen Leistung, nicht mehr und nicht weniger.
Im ersten Spiel war erneut der HC Erlangen der Gegner. Das Spiel war praktisch eine Kopie des Spieles in Neutraubling: schneller Rückstand (1:6), dann eine gute, stabile Phase bis zur Halbzeit (6:11), weiter relativ stabil bis etwa 5 min. vor Ende. Dann konnte die HSG dem Tempo des HCE nicht mehr standhalten und unterlag mit 19:32 inkl. Torschützen. Auch dieses Spiel war wieder sehr fair und wurde von dem jungen SR gut und souverän geleitet.
Diese Niederlage gegen den HCE war auch einkalkuliert, nicht jedoch die nachfolgende 24:25 „Frustschlappe“ (nach Torschützen) gegen den Gastgeber Haspo Bayreuth.
Es fällt mir auch nach zwei Wochen noch schwer die richtigen Worte zu diesem Spiel zu finden, das spielerisch total fair war, in der 2. Halbzeit aber leider nicht primär von den Spielern geprägt und entschieden wurde. Die Nachwehen waren bei den HSG-Spielern und Betreuer noch die ganze Woche über zu spüren. In nunmehr 20 Jahren als Jugendtrainer habe ich nur selten so etwas Unsportliches den Kindern gegenüber erleben müssen. Ich will gar nicht groß auf das Spielgeschehen eingehen, auch nicht auf die traurigen Begleitumstände in der 2. Halbzeit, sondern nur in Kurzform folgenden Spielbericht wiedergeben:

Die Haspo-Spieler überraschten uns mit einer extrem offensiven Manndeckung bereits an der Mittellinie. Die HSG, davon total überrascht, kam schnell in einen 0:5 bzw. 2:7 Rückstand. Mit zunehmender Spielzeit steigerte sich die HSG und übernahm die Initiative, wodurch die Haspo sich immer weiter zurückzog. Bis zur Halbzeit war die HSG auf 8:10 dran. Es deutete sich schon vorsichtig an, was dann in der 2. Halbzeit tatsächlich passierte, aber seitens der HSG nicht für möglich gehalten wurde. Während die HSG immer stärker wurde, mehr und mehr das Spielgeschehen übernahm, lief auch eine andere Person zur Höchstform auf, was für Nicht-Regelfeste Zuschauer nicht immer wirklich gut zu erkennen war. Unsere Jungs blieben trotz der unfairen Umstände weiter am Drücker und erzielten 30 Sek. vor Ende den hochverdienten Ausgleich zum 18:18: Aber ein Unglück kommt bekanntlich selten allein, denn nach Torschützen unterlag die HSG letztlich völlig unverdient mit 24:25 Toren. Danach mussten beide HSG – Betreuer in der Kabine viel psychologische Arbeit leisten, einige Jungs waren den Tränen nahe. Dem Jugendhandball wurde hier ein Bärendienst erwiesen, wie sich eine Woche später bei der Spielersuche für das nächste Turnier in Erlangen herausstellen sollte.

Turnier 3 am 20.02. in Erlangen:
Am Vormittag des Turniers standen gerade mal 7 Spieler zur Verfügung, aber noch kein TW. Die Skiurlauber Marvin und Paul waren zwar wieder zurück, doch andere Jungs setzten nach dem Frust in Bayreuth erst mal andere Prioritäten an diesem Wochenende. Zudem waren nun ein paar Jungs aus der D2 in der D1 fest gespielt, sie mussten also pausieren, um am Sonntag wieder in der D2 spielen zu dürfen. Letztlich erklärte sich noch Arne als TW bereit, damit ist auch er für die D2 nicht mehr spielberechtigt. Arne war im Nachhinein ein richtiger Treffer, denn er machte seine Sache gut, speziell gegen HSC Coburg hielt er entscheidende Bälle. Doch im ersten Spiel war zunächst war der TSV Feucht unser Gegner. Die HSG-Jungs haben den Anfang völlig verpennt und kassierten nacheinander 4 Treffer, alle von RL. Nach einer Umstellung in der Abwehr fischten sich die HSG-Jungs nun mehrere Bälle heraus und holten so Tor um Tor auf. Bei Halbzeit war man jetzt fast dran. Nach der Pause steigerten sich die Jungs vor allem in der Abwehr, vergaben aber zahlreiche Ballgewinne leichtfertig im Angriff und machten sich das Siegen unnötig schwer. Mit zunehmender Spieldauer wurde unser Angriffsspiel endlich effektiver und die Abwehr wurde noch besser. Nur die schlechte Chancenverwertung verhinderte eine frühere Entscheidung zu Gunsten der HSG. Doch in letzten Minuten machten die Jungs dann alles klar und siegten zwar knapp mit 20.18, aber sicher nicht unverdient, denn insgesamt war das Spiel der HSG ausgeglichener und variabler. Damit war der Ballast vom letzten Wochenende erstmal aus den Köpfen der Jungs und sie strahlten wieder.

Im Spiel 2 war erstmals der HSC Coburg unser Gegner. Auch hier haperte es wieder zu Beginn in der Abwehr, allerdings geriet man nur mit 1:3 in Rückstand. Danach ging es hin und her, kein Team konnte sich absetzen. Die HSG deckte zunehmend offensiver und machte es den Coburgern nun deutlich schwerer, wodurch deren Abspielfehler und Fehlwürfe stark zunahmen. So konnten unsere Jungs bis zur Halbzeit aufschließen (7:7). Nach der Pause steigerte sich die HSG vor allem in der Abwehr, man ließ nur noch ganze 3 Feldtore und einen 7m-Strafwurfe zu. Dennoch war das Spiel weiterhin sehr spannend, denn vorne vergab die HSG reihenweise beste Chancen. Zudem leistete man sich in nur 15 Minuten fünf technische Fehler, einen verworfenen 7-Meter und dazu nocheinige missratene „Zauberpässe“. Dennoch schafften es die Jungs in einem anstrengenden Match die guten Coburger Jungs zu besiegen. Am Ende stand es 15:11 für die HSG, inkl. Torschützen jedoch nur noch 20:18. Insgesamt zwar ein knapper, aber dennoch verdienter Sieg der HSG, denn in der 2. HZ konnte die HSG deutlich mehr zulegen und stellte das spielerisch variablere Team. Es war ein tolles, sehr kampfbetontes, spannendes Spiel zum Schluss, da die HSG zwar nach Toren führte, die Coburger jedoch nach Torschützen die Nase vorne hatten.
Überhaupt waren beide Spiel an diesem Tag sehr fair und wurden vom unaufgeregt pfeifenden SR souverän geleitet.  <H. Hartung>