HSG Erlangen/Niederlindach – SG Auerbach/Pegnitz – 32:29 (14:11)
Die HSG Erlangen/Niederlindach fährt im dritten Spiel des Jahres den dritten Sieg ein. In einem hochklassigen BOL-Spiel besiegen die Hausherren den Tabellenführer aus Auerbach und verändern so die Reihung auf dem Treppchen. Dank einer guten Defensivarbeit und starken Schlussminuten im Angriff darf die Watzinger-Truppe erneut feiern.
Zunächst plagten die HSG erneute Personalsorgen: Nach dem Spiel in Altdorf gesellte sich Max Willert mit einem Außenbandriss zum Lazarett der 1. Mannschaft und wird mit Erhardt und Wilferth die nächsten Wochen nur zusehen dürfen. Mittelmann Gilg war nach überstandenem grippalem Infekt zurück im Kader. Von einer einwandfreien Trainingswoche war allerdings bei Weitem nicht zu sprechen.
Coach Watzinger wollte dennoch die kämpferische Leistung aus dem Hinspiel wiederholen und diesmal gar etwas Zählbares gegen Auerbach einfahren. Er forderte von Anfang an eine aggressive Abwehr und wurde nicht enttäuscht. Hellwach startete die Heimmannschaft mit einer gut funktionierenden 5:1-Deckung in die ersten 15 Minuten. Durch einen Verbund auf schnellen Beinen, geblockte Bälle und individuell starken Aktionen konnte man den körperlich sehr robusten Gästen mehr als nur Paroli bieten. Der gut aufgelegte L. Stübinger netzte zudem nach knapp 11 Minuten zur 7:3-Führung ein. Das Schiedsrichtergespann Prenißl/Späth hatten die Partie im Griff und pfiffen eine solide Linie. Ein Time-Out der Gäste unterbrach den Lauf der Hausherren und brachte neue Impulse auf gegnerischer Seite. Tore aus der zweiten Welle und kluge Anspiele durch den erfahrenen Hofmann sollten für Auerbach wohl die Wende bringen. Doch die HSG ließ sich nicht beirren. Ein kurzzeitiges Aufbäumen der Gäste zum Zwischenstand von 11:8 (20. Minute) wurde im Keim erstickt. Durch lange Angriffe und hervorragende Defensivarbeit setzte sich das Heimteam auf 14:8 ab (25. Minute). Fahrlässige Fehler bis zur Halbzeit ließen den Vorsprung jedoch auf drei Tore schmelzen, man trennte sich mit 14:11.
In der Kabine lobte Trainer Watzinger seine Mannschaft. Er wollte aber nicht unerwähnt lassen, dass die angereisten Auerbacher nicht ohne Grund Tabellenführer wären, es vermutlich auch bleiben wollten und deshalb noch einmal 30 Minuten Kampf anstanden.
Die ersten Minuten der zweiten Hälfte schien man das Spiel auch weiterhin zu beherrschen. Der 3-Tore-Vorsprung wurde gehalten, ehe eine kurze Schwächephase der HSG folgte. Die mittlerweile gewohnte Manndeckung für L. Stübinger stellte eigentlich keine neue Herausforderung dar. Doch fünf Minuten ohne Tor im Angriff und grobe Abwehrfehler genügten für Auerbach, um sich ins Spiel zurück zu werfen: In der 42. Minute konnten die Gäste zum 19:19 ausgleichen.
Marco Loncar zeigte gegen den Tabellenführer seine beste Saisonleistung
Die Schlussviertelstunde brachte dann einen offenen Schlagabtausch mit sich. Bis zum Zwischenstand von 26:26 sechs Minuten vor Ende war die HSG stets mit einem Tor in Vorsprung und Auerbach wusste im direkten Gegenzug auszugleichen. Immer wieder zeigte sich Auerbachs Erfahrung, sie wussten in dieser Spielsituation ihre Stärke auf dem rechten Flügel auszuspielen. Auf der anderen Angriffsseite spielte vor allem die linke Angriffsseite in der Crunch-Time groß auf. Schmieding brachte mit einem schönen Kreisanspiel den Zug ins Rollen. Auch Rückraumshooter Loncar hatte mittlerweile sein Visier eingestellt, warf mit einem Doppelschlag zum 29:26 einen 3-Tore-Vorsprung heraus und zwang die Gäste zum finalen Time-Out (57. Minute). Es folgte ein schnelles Tor der Gäste, aber in diesem Moment war klar: Die HSG würde dieses Spiel für sich entscheiden. Ein erneuter Doppelschlag von Loncar und ein finaler Wurf ins leere Tor von Schlussmann Hückel markierten das Endergebnis von 32:29.
Trainer Watzinger war sichtlich angetan vom Einsatz seiner Schützlinge und sprach von einer der besten Saisonleistungen. Auch auf der Tribüne war man sich diesbezüglich einig.
Das nächste Spiel der HSG findet am kommenden Sonntag, den 09.02.2020, um 16:30 Uhr beim neuen Tabellenführer der SG Regensburg II statt. Auch diesen Tabellenersten will man ärgern und die Fahrt auf der Erfolgswelle weiter genießen. Natürlich würde sich die Mannschaft über lautstarke Unterstützung freuen.
Hückel (1), Käppner; Brunner, Gumbert (3), Gilg (1), Hauer, Laubmann (3), Loncar (6), Sackmann (4), Schmieding (6/2), Stübinger L. (7), Stübinger J., Rühl (1)