Damen I: Ein kleines Weihnachtsgeschenk

TSV Winkelhaid II – HSG Erlangen/Niederlindach – 19:24 (10:10)

Winkelhaid: Die HSG Damen verabschieden sich mit den ersten Punkten der Saison in die Weihnachtspause.

In der Dr.-Dietmar-Trautmann-Sportanlage steckt viel Handballgeschichte, so haben wir es uns vor dem Spiel sagen lassen. Unsere Trainer und so manche erfahrenere Spielerin kann sich an heiße Spiele in der kleinen, kalten Halle erinnern und vor allem an einen Gastgeber, der grundsätzlich bis zur letzten Sekunde daran glaubt, das Spiel für sich zu entscheiden.

Mit einem Blick auf die Tabelle konnte man mit Winkelhaid klar den Favoriten der Partie ausmachen. Mit bisher 5 Punkten aus 5 Spielen wiesen sie eine ausgeglichene Punktebilanz auf, wohingegen die Gäste aus Niederlindach mit bis dato sehr wechselhafter Leistung ohne Punkte den letzten Platz innehatten. Eines war klar: Die Damen der HSG Erlangen/Niederlindach konnten mit einem Spiel nicht die verkorkste Hinrunde wieder gut machen, aber sie konnten an diesem Samstag zeigen, dass Handball Spaß macht, dass das die richtige Liga für diese junge Mannschaft ist, dass die Trainer zurecht an sie glauben und man mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen kann.

Krankheitsbedingt konnten Gumbert und Schmieding, wie schon so oft in dieser Saison, nicht auf eine volle Bank zurückgreifen. Gute Besserung an dieser Stelle an alle, die leider nicht mithelfen konnten. Mit Katrin Rühl, Helene Inkmann und Anna Zach beriefen die Trainer deshalb gleich drei Spielerinnen der Zweiten, die sich durch gute Leistungen angeboten hatten, in den Kader der Ersten.

Die zwölf Mädels, die sich so in einer kleinen Kabine bereit machten, um durch den kalten Gang in die Halle zu gehen, sind heiß auf das letzte Spiel des Jahres. Es war zu sehen, wie konzentriert sich die Mädels auf das Spiel vorbereiteten, was die Trainer auch ausdrücklich lobten. Laura März ließ sich durch die niedrige Deckenhöhe nicht aus dem Konzept bringen und so kamen die Konterbälle bereits beim Aufwärmen bei den Mitspielerinnen an. Das war auch gut so, denn, wie Gumbert und Schmieding betonten, mussten wir unsere Geschwindigkeit im Angriff ausspielen, aber auch geduldig bleiben, bis sich unsere Chancen ergeben. Wir sollten unsere Torhüter unterstützen und uns in der Abwehr gegenseitig helfen. Die Marschrute war also klar: Von der ersten Sekunde an alles geben, niemals aufgeben, um gemeinsam das Bestmögliche aus diesem Spiel herauszuholen. Den Mädels brannten schon vor dem Spiel die Hände – es sollte endlich losgehen, alle waren heiß!

Die HSG-Damen um Christina Hartung und Jana Fretschner riefen im ersten Angriff genau das ab, was die Trainer von ihnen erwarteten. So wurde Anne Gimberlein schön freigespielt und konnte von außen zur 0:1-Führung verwandeln. Doch das gute Gefühl der ersten Führung war nicht von langer Dauer, durch individuelle Fehler in der Abwehr und eine unglücklich agierende Laura März im Tor gerieten die Damen der HSG wieder viel zu schnell ins Hintertreffen (4:1 nach 5 min). Nach der berechtigten, deutlichen Aufforderung von der Bank, dass wir endlich aufwachen sollten, funktionierte die gemeinsame Abwehrarbeit deutlich besser. Bis zur 15. Minute konnte Winkelhaid nur noch zwei Treffer erzielen und so war ihre Trainerin nach den Toren unserer Jungstars Johanna Büttner und Ellena Lukas gezwungen, die erste Auszeit der Partie beim 6:4 zu nehmen. Jana Fretschner war es jetzt, die im Angriff für die HSG Damen die richtigen Entscheidungen traf und den Rückstand konstant hielt. Das Spiel plätscherte vor sich hin und die Trainer der Niederlindacherinnen griffen zur grünen Karte (8:6 nach 22 min). Die Ansprache der Jungs änderte erst einmal nichts am Spiel. Der Heimmannschaft um die im Angriff Fäden ziehende Barbara Purucker gelang noch die 3-Tore-Führung in der 25. Minute, dann beschlossen die Lindas, nicht schon wieder mit einem Rückstand in die Pause zu gehen. Anna Zach hielt hinten gemeinsam mit einer stabilen Abwehr den Kasten sauber, vorne erhöhten die Mädels um Christina Hartung das Tempo und sie warf mit der Schlusssirene den Treffer zum 10:10 Halbzeitstand.

Die Halbzeitansprache ist kurz erklärt: Ihr habt gerade in 5min einen 3-Tore-Rückstand aufgeholt. Ihr seht, dass es funktionieren kann. Macht weiter Tempo, verschlaft die Anfangsphase nicht und holt euch die Punkte. Lauft euch bitte nochmal warm. Die Hände brennen wieder!

Doch wir kassierten trotz ordentlicher Abwehr vier schnelle Gegentore und liefen schon wieder einem Rückstand hinterher (14:11 nach 37 min). Dazu kam, dass Vivien Gumbert im Angriff extrem viel einstecken musste und wir somit um klarste Torchancen gebracht wurden. Mit Anna Zach im Tor, die den Gegner ein ums andere Mal zur Verzweiflung brachte, und einer ordentlichen Portion Tempo im Angriffsspiel kam der Spaß und der Glaube zurück ins Team. Vor allem Ellena Lukas und Christina Hartung zeigten in dieser Phase, wie eiskalt sie vor dem Tor sind und führten die Lindas wieder heran. In der 41. Minute war es dann so weit, mit dem Treffer zum 14:15 konnte Anne Gimberlein die Lindas erneut in Führung bringen. Bis zur 50. Minute glaubten beide Mannschaften an den Sieg. In der 51. Minute gelang der stark spielenden Christina Hartung die erste 3-Tore-Führung (17:20), das Momentum lag jetzt aufseiten der HSG. Die Trainerin der Winkelhaider Damen sah das wohl genauso und zog erneut die Auszeitkarte. Unsere Trainer betonten, dass wir das bis jetzt sehr gut gemacht hatten, aber dass wir keinesfalls nachlassen durften. In der 54. Minute parierte Anna Zach den insgesamt dritten 7m (19:21) und würde kein weiteres Tor mehr zulassen. Die HSG Damen schafften es, trotz Unterzahl und Manndeckung gegen eine unserer Rückraumspielerinnen den Vorsprung weiter auszubauen. Gumbert und Schmieding beruhigten in der 59. Minute (19:23) nochmal die Mannschaft. Nach dem 7m-Treffer von Christina Hartung in der 60min gab es Standing Ovations von der Bank und die Spielerinnen und Trainer konnten den Sieg gemeinsam genießen. Ein erfolgreicher Tag war es, wenn auch nach dem Spiel die Hände noch brennen!

Wenn die Mannschaft es schafft, mit der Einstellung dieses Spieles gemeinsam so geschlossen aufzutreten, an sich zu glauben und auch noch Spaß am Spiel zu haben, werden das mit Sicherheit nicht die letzten Punkte gewesen sein!

Die HSG Damen verabschieden sich mit 2 Punkten in die Winterpause und wünschen der ganzen Handballfamilie eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Weiter geht es bei den HSG Damen II im Jahr 2020 am 18.01. beim DJK SV Berg, die Damen I erwarten die punktgleichen SG DJK Erlangen/Baiersdorf eine Woche später (So 26.01. um 12 Uhr ) in heimischer Seebachgrundhalle zum Rückrundenauftakt und werden selbstverständlich alles geben, um sich für die Hinrunden-Niederlage zu revanchieren.

März, Zach; Büttner J. (1), Fretschner (3), Freund, Gimberlein (4), Gumbert (2), Hartung (8), Inkmann, Lukas (5), Reichel, Rühl (1)