Herren I: HSG verspielt Partie in der ersten Halbzeit

HC Sulzbach-Rosenberg – HSG Erlangen/Niederlindach – 28:24 (17:7)

Sulzbach-Rosenberg: Nach einer desaströsen ersten Hälfte zeigt die HSG in der zweiten Halbzeit eine tolle Moral und Mannschaftsleistung, kann aber die Niederlage nicht mehr verhindern.

Nachdem sich die 1. Mannschaft der HSG Erlangen/Niederlindach letzte Woche gegen die Reserve der SG Regensburg geschlagen geben musste, stand nun das nächste Auswärtsspiel auf dem Plan. Mit dem HC Sulzbach-Rosenheim besuchte man eine Mannschaft, deren Situation der eigenen ähnelte. Die Oberpfälzer mussten drei Niederlagen in Folge einstecken und wollten natürlich alles in die Waagschale werfen, um ihre Negativserie zu beenden. Selbstverständlich wollte die HSG dem entgegenwirken, um endlich das eigene Punktekonto zu füllen.

Die aktuelle Lage ist vor allem den großen Personalsorgen verschuldet, jedoch konnte Headcoach Klaus Watzinger erstmals in dieser Saison auf einen breiteren Kader zurückgreifen. Benedikt Laubmann fand nach einer glücklicherweise nur kurzen Verletzungspause zurück in die Spur, Rückraumspieler Marco Loncar fehlt hingegen weiterhin wegen seiner Knöchelverletzung und auch Linksaußen Tobias Wilferth ist noch nicht vollends auskuriert. In Sulzbach sollte der Schlüssel zum Erfolg eine stabile Abwehr und ein geduldiges Angriffsspiel sein.

Die einzige Führung der HSG konnte Kreisläufer Björn Hauer beim 0:1 erzielen. Anschließend zeigten die Mittelfranken ihre schlechteste Saisonleistung. Der Angriff spielte lustlos, undynamisch und ideenlos: Er ermöglichte durch unplatzierte Abschlüsse den Oberpfälzern nicht nur schnelle, erfolgreiche Kontermöglichkeiten, sondern brachte auch deren Torhüter sehr gut ins Spiel. Falls die Gastgeber doch in das gebundene Spiel finden mussten, agierten die Abwehrreihen der HSG zu passiv und ließen zu viele freie Würfe aus dem Halbfeld zu. Somit plätscherte das Spiel vor sich hin und keinem der Erlanger Akteure fiel etwas ein, um das eigene Team wachzurütteln oder überhaupt ins Match zu bringen. Somit erbrachte die HSG klägliche sieben selbst erzielte Treffer in Halbzeit eins: Die Mannschaften gingen bei einem Stand von 17:7 in die Kabinen.

Die Ratlosigkeit war den Spielern, dem Trainer und den Fans in der Halbzeitpause ins Gesicht geschrieben. Trainer Watzinger versuchte, seine Jungs mit der Ansprache aufzubauen. Die erste Halbzeit solle abgehakt und das Beste aus der zweiten Hälfte herausgeholt werden. Es sei nun wichtig, Charakter zu zeigen und den Rückstand von zehn Toren zu verringern.

Und tatsächlich fand die HSG in der zweiten Spielhälfte besser in die Partie. Ein 0:3-Lauf ließ die mitgereisten Gästefans wieder hoffen. Die Abwehrreihen funktionierten jetzt zwar immer besser, jedoch noch nicht zufriedenstellend. Allerdings sah es im Angriff schon deutlich erfolgversprechender aus. Durch ein breiteres und druckvolleres Aufbauspiel konnten schöne Wurfsituationen erspielt und größtenteils auch verwertet werden. Durch eine starke Moral auf dem Feld und der Bank gelang es der HSG, die Tordifferenz immer weiter zu verringern und den HCS unter Druck zu setzen. Max Erhardt, der in der zweiten Halbzeit stark spielte, konnte in der 57. Minute auf drei Tore verkürzen, leider jedoch wurde vonseiten der HSG nicht weiter aufgeschlossen und so musste man sich letztendlich mit vier Toren und einem Stand von 28:24 geschlagen geben.

Niemand kann sich den Komplettausfall der HSG in Hälfte eins erklären. In Teil zwei der Partie konnten Watzingers Schützlinge immer wieder beweisen, dass eigentlich mehr in ihnen steckt. Außerdem ist die starke Moral im Team zu erwähnen, die maßgeblich daran beteiligt war, dass sich die Erlanger zurückkämpfen konnten. Dennoch dürfen ohnmachtsgleiche Phasen wie diese nicht mehr vorkommen, da so definitiv auch in Zukunft keine Spiele gewonnen werden können. Auch dieses Spiel muss also abgehakt werden, um sich nun auf den nächsten Gegner vorbereiten zu können. Die drei Trainingseinheiten in der kommenden Woche müssen von allen Spielern intensiv genutzt werden, sodass die Niederlagenserie nicht noch weiter ausgebaut wird.

Das nächste Spiel der HSG findet dann am kommenden Sonntag, 10.11.2019, um 13:00 Uhr gegen den TV Erlangen-Bruck III in der Emmy-Noether-Halle statt. Die HSG bedankt sich bei allen mitgereisten Fans und hofft auch bei der nächsten Partie auf lautstarke Unterstützung.

Hückel, Käppner; Binder, Brunner, Erhardt (5), Gilg (1), Gumbert (3), Hauer (1), Laubmann (1), Sackmann (2), Schmieding (8/3), Stübinger J., Stübinger L. (3)