Herren I: HSG ärgert den Aufstiegskandidaten

SG Auerbach/Pegnitz – HSG Erlangen/Niederlindach – 25:20 (12:12)

Auerbach: In einem attraktiven BOL-Spiel hält die HSG lange Zeit mit, am Ende fehlen schlicht die Wechselmöglichkeiten.

Die großen Personalsorgen von HSG-Headcoach Klaus Watzinger halten dabei weiterhin an. Mittelmann Dennis Gilg fällt mit Kniebeschwerden aus, Rückraumshooter Marco Loncar kämpft weiter mit einer Knöchelverletzung. Rechtsaußen Kevin Gumbert ging zudem seinen Verpflichtungen als Damentrainer nach und Linksaußen Tobias Wilferth nahm krankheitsbedingt nur als Betreuer auf der Bank Platz, Maximilian Willert und Josef Stübinger konnten aus privaten Gründen nicht mit in die Oberpfalz fahren. Außerdem ging Rückraumspieler Max Erhardt angeschlagen in die Partie – das Spiel gegen Altdorf hatte Spuren hinterlassen.

Dafür rückte erneut Rainer Rowold als Joker in den Kader und mit Stefan Rühl, der ebenfalls normalerweise in der HSG-Reserve sein Können zeigt, sollte eine Wechselmöglichkeit mit großer Spielerfahrung ermöglicht werden. Erfreulicherweise konnte nach nur kurzer Krankheit Hannes Binder sein zweites Spiel für die Erlanger antreten. Watzinger sah so die einzige Chance auf Punkte darin, aus einer stabilen Abwehr heraus zu spielen.

Die ersten fünf Minuten des Spiels gehörten den Gastgebern. Die HSG fand weder offensiv noch defensiv in ihr System und benötigte einige Gegentore, um wach zu werden. So funktionierte ab einem Stand von 3:1 die Abwehr nach einigen Umstrukturierungen deutlich besser und im Angriff konnten Max Erhardt und Lukas Stübinger ihr Team im Spiel halten. Nun folgte die wohl stärkste Spielphase der HSG seit Langem. In einem offenen Schlagabtausch konnten die Gäste Paroli bieten und sich so der knappen Führung der SG immer wieder anschließen. Dabei konnte sich Robin Schmieding erneut von Linksaußen beweisen und ein gut aufgelegter Lukas Hückel im Tor unterstrich die wohl beste Teamleistung der Saison. Die Mannschaften gingen so bei einem Stand von 12:12 in die Halbzeitpause.

Klaus Watzinger bereitete seine Jungs auf eine intensive zweite Hälfte vor, lobte sie aber auch für die Leistung in Halbzeit eins. Dennoch sollte man jetzt die Möglichkeit, gegen die starken Auerbacher einen Punkt mitzunehmen, beim Schopf packen und weiterhin durch eine kompakte Abwehr und Spaß am Spiel dranbleiben.

Erneut gehörten jedoch die ersten Minuten den Oberpfälzern. Zu Beginn wirkte die Abwehr nicht wirklich aufmerksam und auch im Angriff fehlte die Kreativität. Die Gastgeber konnten also mit zwei schnellen Treffern auf ein 14:12 davonziehen. Zwar konnte Hannes Binder mit seinem ersten HSG-Tor letztmalig ausgleichen, dennoch merkte man den Mittelfranken die eingeschränkten Wechselmöglichkeiten an. Zusätzlich belastete ab der 48. Minute eine rote Karte gegen Björn Hauer den HSG-Kader in dem sonst sportlich harten, aber fairen Spiel. Bis zur 53. Minuten konnte die HSG durch eine starke, geschlossene Teamleistung den Rückstand mit zwei Toren geringhalten, doch in den letzten fünf Minuten verließen die Mannschaft ihre Kräfte. Die Abwehrreihen wurden zwar offensiv gehalten, um eine Chance auf Ballgewinne aufrechtzuerhalten, die Auerbacher führten jedoch ihren starken Spielstil fort, ließen sich nicht beeindrucken und konnten in den letzten Minuten die Führung auf den Endstand von 25:20 ausbauen.

Am Ende sieht das Ergebnis eindeutiger aus, als das Spiel eigentlich verlief. Auch wenn die HSG-Herren an diesem Tag mit leeren Händen nach Hause fahren mussten, können sie stolz auf sich sein. In einem hochklassigen BOL-Spiel konnten die Schützlinge von Klaus Watzinger lange Zeit mithalten. Am Ende fehlten nur die Wechselmöglichkeiten und ein Quäntchen Glück, um einen möglichen Punkt einfahren zu können. Dennoch kann die 1. Mannschaft der HSG Erlangen/Niederlindach auf dieser Leistung aufbauen. Zusätzlich bewies das Team erneut einen starken Zusammenhalt und eine klasse Moral sowohl auf dem Feld als auch auf der Bank.

In der kommenden Woche erholen sich alle Spieler von zwei fordernden Spielen und sammeln ihre Kräfte, um im nächsten Heimspielkracher am Samstagabend, 26.10.2019, um 20 Uhr in der Emmy-Noether-Halle gegen die SG Regensburg mit einer ähnlichen Leistung das eigene Punktekonto wieder füllen zu können.

Die HSG bedankt sich bei allen mitgereisten Fans für die Unterstützung und wünscht Bene Laubmann, der sich in der 58. Minute unglücklich an der Schulter verletzt hat, gute Besserung!

Hückel, Käppner; Binder (1), Brunner (1), Erhardt (3), Hauer (1), Laubmann (1), Rowold (n.e.), Rühl (1), Sackmann, Schmieding (4/1), Stübinger (8/1)