Herren I: HSG verliert Abwehrschlacht in der zweiten Halbzeit

HSG Erlangen/Niederlindach – ESV Regensburg – 17:22 (10:11)

HSG verliert Abwehrschlacht in der zweiten Halbzeit

Nach dem glanzlosen Derbysieg gegen die TS Herzogenaurach in der letzten Woche erwartete die Schützlinge von Headcoach Klaus Watzinger nun ein ganz anderes Kaliber. Mit dem ESV Regensburg empfing die HSG den derzeit Tabellenersten der BOL Ostbayern. Im Hinspiel konnten die Erlanger lange Zeit mithalten, jedoch sorgten die durch Verletzungen geschwächte Ersatzbank und zu viele technische Fehler in der ersten Halbzeit für ein zu deutliches Ergebnis.

Schon in der letzten Saison konnte die HSG zu Hause gegen den Aufstiegskandidaten punkten und auch diesmal sollte alles ins Feld geworfen werden, um die Siegesserie weiter ausbauen zu können. Leider musste Watzinger auf zwei Rechtsaußen verzichten: Kreisläufer Josef Stübinger war aus familiären Gründen verhindert, Ferdinand Brunner hatte sich im Training an der Ferse verletzt und Kevin Gumbert führte als Trainer seine Damen im Parallelspiel zum Sieg und der Tabellenführung. Die HSG stellte sich von vorneherein auf ein körperlich hartes Spiel ein, das sicherlich über die Abwehr entschieden werden würde.

Die Gäste erwischten den besseren Start in die Partie und zeigten von Beginn an eine harte Gangart. Die Gastgeber konnten im Angriff noch nicht Fuß fassen und in der Abwehr brauchte der Innenblock einige Zeit, um sich auf den Gegner einzustellen. So stand es nach knapp zehn Minuten 1:5, dann wachten die Jungs von Trainer Watzinger auf. Die Abwehr stand nun besser, arbeitete aggressiver im Verbund und im Angriff fanden Willert und Stübinger Lücken in der Abwehr und hielten ihr Team im Spiel. Innerhalb von zehn Minuten kamen die HSGler auf ein Tor heran, ehe der Gästetrainer bei einem Spielstand von 9:10 die erste Timeout-Karte der Partie nutzte. Die Tordifferenz konnte dennoch mit in die Halbzeitpause genommen werden.

Watzinger lobte seine Jungs für den Kampf in der ersten Hälfte, wollte jedoch noch mehr Geduld im Angriff und noch mehr Entschlossenheit in der Abwehr sehen. Elf Tore gegen den Tabellenersten zu kassieren sei nicht schlecht, jedoch musste in der zweiten Halbzeit mehr im Angriff getan werden, um weiterhin mithalten zu können.

Die ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte verliefen auf Augenhöhe. Das körperlich harte Spiel blieb auf beiden Seiten nicht ohne Folgen, es schlichen sich vermehrt technische Fehler ein. Beim Stand von 13:13 wurde Torgarant Stübinger manngedeckt und trotz intensiver Vorbereitung auf dieses Szenario wurde so der Angriff der HSG stillgelegt. Es gab kein Durchkommen mehr und es fehlte jegliche Idee, die starke Abwehrreihe des ESV zu durchbrechen. Diese schwächste HSG-Phase, in der kein einziges Tor erzielt wurde, dauerte 15 Minuten an. Bei einem Stand von 13:20 schien das Spiel schon verloren. Zwar konnten sich die Schützlinge von Watzinger noch einmal aufraffen, um nicht komplett unterzugehen; die Niederlage war aber endgültig besiegelt, als Erhardt die dritte Zweiminutenstrafe sah und mit rot vom Platz gestellt wurde. Die Partie zwischen der HSG Erlangen/Niederlindach und dem ESV Regensburg endete so 17:22.

Nach sechs Siegen in Folge musste sich die HSG also dem Tabellenführer aus Regensburg geschlagen geben. Die erste Halbzeit ließ auf Punkte hoffen, jedoch konnten die Jungs in der zweiten nicht mehr mithalten. Klaus Watzinger kommentiert das kräftezehrende Spiel wie folgt: „In diesem Spiel war für uns mehr drin als dieses Ergebnis. Nachdem der zeitweise Vier-Tore Rückstand kurz nach der Halbzeit egalisiert worden war, waren es zu viele individuelle Fehler kurz hintereinander, die uns dann völlig aus dem Rhythmus brachten. Zudem kostete die Überhärte der ESV-Abwehr letztlich Substanz. Trotzdem ein Lob an die Mannschaft, die nie aufgab und mit nur 22 Gegentoren wieder eine bemerkenswerte Defensivleistung zeigte.“

Am kommenden Sonntag ist man beim HC Erlangen III zu Gast, der derzeit Tabellenzweite hat das Hinspiel gegen die HSG klar gewinnen können. In der kommenden Woche wird alles dafür getan, dass das Rückspiel ein besseres Ende findet. Die HSG bedankt sich bei allen Fans und Unterstützern bei diesem Heimspiel.

Hückel, Schindler; Ardiles, Erhardt, Gilg (3), Hauer, Hesse, Laubmann (1), Sackmann, Schmieding (3/3), Stübinger (4/1), Willert (6)