Herren I: HSG gewinnt nach schlechter erster Halbzeit

HSG Erlangen/Niederlindach – TV Altdorf – 31:23 (14:14)

HSG gewinnt nach schlechter erster Halbzeit

Nach zwei spielfreien Wochen ging es für die 1. Mannschaft der HSG Erlangen/Niederlindach in die Endphase der BOL Hinrunde 2018/19. Die freie Zeit wurde von der Mannschaft intensiv genutzt, um sich von Blessuren zu erholen und detailliert auf die kommenden Gegner vorzubereiten. Weiterhin muss Headcoach Watzinger auf seine Routiniers Willert und Gumbert verzichten, jedoch konnte Björn Hauer nach einer Außenbandverletzung erstmals wieder am Spielgeschehen teilnehmen. Für den Trainer gab es an diesem Tag nur den Sieg als Option und so schwor er sein Team vor dem Spiel ein – er wollte die Motivation, in der Tabelle weiter nach oben zu klettern, hochhalten.

Das Spiel begann durchwachsen. Zwar stand es nach knapp fünf Minuten 3:1 für die Hausherren, jedoch schien das gesamte HSG-Team mit dem Kopf woanders zu sein. Der Angriff war gespickt von technischen Fehlern und Ungeduld, sodass oftmals frühzeitig und ohne Torerfolg abgeschlossen wurde. Außerdem ließ die Abwehr zu leichte Gegentore zu. Die Rückraumschützen der Gäste wurden nicht aggressiv genug angegangen und ohne den brillanten Lukas Hückel im Tor wäre die HSG an diesem Tag gegen den TV Altdorf bereits in der ersten Halbzeit untergegangen. So gelang es den Nürnbergern in der Mitte der ersten Halbzeit, erneut mit zwei Toren in Führung zu gehen.

Louis Hesse bei seinem ersten Saisontor für die HSG.

Jedoch konnten die Gastgeber ihre neue Stärke – nämlich ein Spiel nicht so leicht aus den Händen zu geben und unter hohem Druck zurück in die Partie zu finden – nutzen, um in der 19. Minute mit 11:9 in Führung zu gehen. Leider konnte dieser Lauf aber nicht bis zum Ende der ersten Halbzeit gehalten werden und so plätscherten die letzten Minuten vor sich hin, bis die beiden Mannschaften bei einem Spielstand von 14:14 in die Kabinen gingen.

Für die Halbzeitansprache musste Klaus Watzinger erstmals in der Saison auf eine Standpauke zurückgreifen. Zurecht sprach er von der schlechtesten Leistung der Saison und rüttelte seine Mannschaft wach, indem er sie an ihre starke Athletik und körperliche Überlegenheit erinnerte. Leider musste der Trainer in der zweiten Halbzeit auf den in der ersten Hälfte gut aufgelegten Max Erhardt verzichten, der wegen eines Kreislaufzusammenbruchs nicht weiter am Spielgeschehen teilnehmen konnte.

Die klare Ansage zeigte Wirkung und es gelang den HSG-Männern, sich abzusetzen. In den ersten neun Minuten nach Wiederanpfiff gelang ein 7:1-Lauf, sodass die Altdorfer sich zu einer frühen Auszeit gezwungen sahen. In dieser Phase war das Spiel der HSG auf ein starkes Zusammenspiel von Abwehr und Torhüter gebaut, sodass Angriffe der Altdorfer zahlreich wirkungslos verpufften. Zudem machte sich die dünn besetzte Bank der Gäste bemerkbar, der ein schwaches Rückzugsverhalten geschuldet war; das konnte durch einfache Tore aus erster und zweiter Welle bestraft werden. Auch die erwähnte Auszeit der Gäste änderte nichts am Spielverlauf. Zwar gelang es den Altdorfer Rückraumspielern nun wieder häufiger, ihren Kreisläufer in Szene zu setzen, aber auch die freien Würfe wurden spektakulär von Lukas Hückel pariert. Somit war in der 49. Minute das Spiel entschieden, als Gilg nach einer schnellen Mitte, die auf einen der seltenen Gästetreffer folgte, ungehindert durch die Altdorfer Abwehr marschierte und zum ersten 10-Tore-Vorsprung traf (27:17). Die Schlussphase wurde kontrolliert zu Ende gespielt und lediglich einige Aluminiumtreffer ermöglichten den müde wirkenden Altdorfern, das Ergebnis bis zum Schlusspfiff noch etwas erträglicher zu gestalten. Das Spiel zwischen der HSG Erlangen/Niederlindach und dem TV Altdorf endete so 31:23.

Durchatmen bei allen Beteiligten der HSG Erlangen/Niederlindach. Nach einer katastrophalen Leistung in der ersten Halbzeit hat sich die Mannschaft am eigenen Schopf gepackt, das Spiel gedreht und deutlich gewonnen. Dadurch macht die HSG einen weiteren Tabellenplatz gut und rutscht nun auf Rang vier der Bezirksoberliga. Nach vier ungeschlagenen Partien zieht Trainer Klaus Watzinger folgendes Fazit aus dem Spiel gegen Altdorf: „Die erste Halbzeit war durchwachsen, wir konnten unser Spiel weder in der Abwehr noch im Angriff stabilisieren. Mit einer erheblich verbesserten Abwehreinstellung und höherem Spieltempo wurde Altdorf zu Beginn der zweiten Halbzeit immer mehr unter Druck gesetzt und das Spiel konnte dadurch klar gewonnen werden, obwohl Max Erhardt in der zweiten Halbzeit wegen einem Kreislaufkollaps komplett ausfiel. Wieder einmal war Lukas Hückel herausragend im Tor, der auf eine Quote von über 60% gehaltener Bälle kam.“ Ebenfalls erwähnenswert ist die hervorragende Siebenmeterquote von Robin Schmieding, der fünf Treffer bei fünf Versuchen verbuchen konnte.

Lange hat die HSG nicht Zeit, um sich auf das nächste Spiel vorzubereiten. Bereits am kommenden Samstag, 08.12.2018 erwartet die SG Regensburg II die Erlanger. In den nächsten Trainingseinheiten muss also der Aufschwung weiter mitgenommen, die Partie analysiert und an den Fehlern der ersten Halbzeit gearbeitet werden.

Hückel, Rödel; Ardiles, Brunner, Erhardt (5), Gilg (4), Hauer (1), Hesse (1), Laubmann (4), Sackmann (1), Schmieding (9/5), Stübinger J., Stübinger L. (5), Wilferth (1)