Herren I: HSG lässt einen Punkt im Derby liegen

TS Herzogenaurach – HSG Erlangen/Niederlindach 26:26 (13:15)

HSG lässt einen Punkt im Derby liegen

Nach dem starken Auftritt letzte Woche zu Hause gegen den Tabellenersten HC Forchheim ging es mit Rückenwind in das Derby zur TS Herzogenaurach. Für die 1. Mannschaft der HSG gilt es jetzt so viele Punkte wie möglich mitzunehmen. Die restlichen Abstiegskandidaten sind ebenfalls im Aufwärtstrend und somit muss alles aus den letzten fünf Spielen herausgeholt werden. Die TSH lag vor dem Derby im Tabellenmittelfeld und konnte eine deutlich bessere Saison hinlegen als die HSG. Vor den Spielen der zwei Rivalen muss kein Spieler motiviert werden, alles Stand auf Kampf und Siegeswillen.

Die HSG startete jedoch unsicher in die Partie. Viele technische Fehler im Angriff verschafften dem Gastgeber einige freie Torchancen durch Gegenstöße. Wäre Lukas Hückel nicht einmal mehr auf seinem Posten gewesen, hätte das Spiel anders verlaufen können. Durch starke Paraden hielt er seine Mannschaft jedoch im Spiel. Nach einigen Minuten stand die HSG etwas fester auf den Beinen und konnte sich durch eine gute, geschlossene Abwehrleistung wieder ins Spiel kämpfen. Lukas Stübinger spielte eine klasse erste Halbzeit und war zusammen mit Robin Schmieding und Max Willert erneut ein Torgarant auf Seiten der Gäste. Jedoch fehlte bei Niederlindach das Feuer auf dem Platz, das gegenseitige Anfeuern und Motivieren, das erst letzte Woche noch ausschlaggebend für die beste Leistung der Saison war. Die erste Hälfte verlief im offenen Schlagabtausch und mit dem Ende der ersten Halbzeit hatte die HSG gerade eine Zweitoreführung erspielt.

Trainer Anheuer forderte in der Halbzeitansprache seine Jungs auf konzentrierter in die zweite Hälfte zu starten und die Hektik im Angriff aus dem Spiel zu nehmen. Viele Abschlüsse waren zu überhastet und der Spielfluss schien deutlich eingerostet.
Leider konnte sein Team nicht alles umsetzen, was er sich vorgestellt hatte. Im Angriff haperte es weiterhin an Konsequenz und Kreativität. Außerdem schwand mit den Kräften auch die Abgeklärtheit vor dem Tor. Viele freie Würfe verfehlten das Ziel oder wurde von den Torhütern der TSH entschärft. Einzig die Abwehr hielt die HSG im Spiel und auch auf Seiten der Herzogenauracher spürte man deutliche Nervosität. Einige technische Fehler brachten sie zum Verzweifeln, als die Gäste zehn Minuten vor Ende der Partie mit zwei Toren führten. Anstatt jedoch den entscheidenden Treffer zu erzielen kassierte das Team von Walter Anheuer zwei schnelle Tore in Gegenstößen, in der die Abwehr nicht mehr so sicher auftrat wie im Rest der Partie. Am Ende fehlte der HSG das Quäntchen Glück für den nächsten großen Erfolg. Im letzten Angriff konnte nichts mehr gerissen werden – das Derby zwischen der TS Herzogenaurach und der HSG Erlangen/Niederlindach endete 26:26 Unentschieden.

Nach dem Spiel fühlten sich alle Beteiligten der HSG trotzdem wie Verlierer. Lange Zeit hatte man geführt, konnte sich am Ende aber nicht selbst belohnen. Dennoch ist dieser Punktverlust im Duell der Rivalen ein Punktgewinn für den Abstiegskampf. Ein von den Gefühlen hin- und hergerissener Walter Anheuer kommentierte nach dem Spiel mit folgenden Worten: „Fast schon typisch für dieses Derby, dass viel mehr Hektik im Spiel ist und viel zu überhastet abgeschlossen wird. Ab dem 13:13 lagen wir bis kurz vor Schluss immer in Führung und beim 26:24 sahen wir und etwas zu früh schon als Sieger. Am Ende wussten wir nicht so recht, ob wir uns mehr über einen gewonnenen Punk freuen, oder über einen verlorenen Punkt ärgern sollen Aber wir sind gut unterwegs im Abstiegskampf“.
Auf viele Ansätze im Spiel der HSG kann gebaut werden. Mit etwas mehr Selbstsicherheit und Disziplin im Angriff kann jede Mannschaft der Liga geschlagen werden. Das sollte dem Team vor Augen geführt werden, deren Punktestand deutlich unter dem möglichen Potential liegt. Kommende Woche sollte das Training vor Allem für die Disziplin und Abschlusssicherheit im Angriff genutzt werden, um für die nächste Herausforderung vorbereitet sein. Weiter geht es am kommenden Sonntag, dem 02.04.2017 um 16 Uhr zu Hause gegen den direkten Tabellennachbarn aus Amberg.

Hückel, Rödel; Boolzen (1), Erhardt (1), Gumbert (1), Hauer (3), Jonas (1), Loncar , Rühl, Sackmann, Schmieding (8/3), J. Stübinger, L. Stübinger (5), Willert (6)