Herren I: HSG gewinnt ohne Abwehr Spiel im Abstiegskampf

HSG Naabtal – HSG Erlangen/Niederlindach 39:40 (22:21)

HSG gewinnt ohne Abwehr Spiel im Abstiegskampf

Nach der bitteren Heimniederlage letzte Woche gegen die SG Regensburg II musste sich nun die 1. Mannschaft der HSG auswärts im Duell gegen die HSG Naabtal messen. Beide Mannschaften verfolgt seit einiger Zeit eine prekäre Personalsituation. Die HSG musste auf Lars Boolzen, Robin Schmieding, Kevin Gumbert und die beiden Torhüter Robert Rödel und Lukas Hückel verzichten. Außerdem fällt Dennis Gilg verletzungsbedingt für unbestimmte Zeit weiter aus. Nach einer kurzen Verletzungsphase fand Marco Jonas wieder zurück ins Team. Um den Kader aufzufüllen rekrutierte Trainer Anheuer mit Alessandro Bornaz und Roland Schumann zwei Spieler aus der 2. Mannschaft. Mit der HSG Naabtal trafen die Erlanger auf einen Aufsteiger der letzten Saison. Die Mannschaft aus der Region Schwandorf bestritt ähnlich wie die HSG viele knappe Spiele, welche jedoch öfters mit einem Punktgewinn beendet werden konnten. Ein Spiel auf Augenhöhe stand bevor, welches die Gastgeber in ihrem Vorbericht zu Recht als „Vierpunktespiel“ bezeichneten.

Das Spiel war von Anfang an ein offener Schlagabtausch. Erst gelang es den Erlangern mit 2 Toren in Führung zu gehen, schnell aber glichen die Oberpfälzer wieder aus. Die Gäste erzielten im Angriff viele schnelle Tore, die dank einer hervorragenden schnellen Mitte eingeleitet wurden. Großes Manko war diesmal jedoch die Abwehrreihe, welche viel zu wenig seitlich arbeitete und zu oft auf simple Täuschungen der Naabtaler freie Würfe zuließ. Außerdem kam der Kreisläufer der Gastgeber immer wieder ohne Bedrängnis an den Ball, was für eine sehr schlechte Absprache in der Defensive spricht. Die HSG Naabtal hatte jedoch ein ähnliches Problem. Vorne gelangen schnelle Tore durch Durchbrüche aber in der Abwehr wurde zu spät agiert, sodass durch Max Willert und Stefan Rühl viele Tore über die schnelle Mitte erzielt werden konnten. Die beiden schwachen Abwehrreihen auf beiden Seiten waren der Grund für die bereits in der ersten Halbzeit hohe Anzahl an Toren. Die Mannschaften gingen mit einem engen 22:21 in die Kabinen.

In der Halbzeitpause lobte Trainer Anheuer den hervorragenden Angriff seiner Jungs und forderte einzig etwas mehr Geduld, um die Hektik aus dem Spiel zu nehmen. Klare Ansage ging jedoch Richtung Abwehr. Falls an dem heutigen Tag Punkte mitgenommen werden wollten, müsste sich die Defensive deutlich verbessern. Die Formation wurde von einer 5-1 auf eine 6-0 Deckung geändert.
In der zweiten Halbzeit wurde in der Abwehr zwar deutlich besser miteinander kommuniziert, dennoch änderte das leider wenig an der Leistung in der Defensive. Ebenfalls war es kein Spiel der Torhüter. Auf beiden Seiten waren so gut wie keine Paraden der beiden Keeper zu sehen. Somit verlief die zweite Hälfte ähnlich wie die Erste. Durch einen starken Angriff um die Mittelmänner Diefenbach und Erhardt konnte immer wieder an das Ergebnis angeschlossen oder mit einem Tor in Führung gegangen werden. Ab der 45 Minute wurde das Spiel deutlich hektischer. In den letzten 15 Minuten musste die HSG vier Zweiminutenstrafen verkraften, wovon jedoch zwei durch inakzeptables Meckern provoziert wurde. Torhüter Roland Schumann konnte glücklicherweise zwei- bis dreimal mehr die Hände zwischen Ball und Tor bringen als der gegnerische Torhüter und auf Seiten der Niederlindacher war ein deutlich größerer Siegeswille zu spüren als auf Seiten der Gastgeber. Somit gelang es den Gästen kurz vor Ende des Spiels mit zwei Toren in Führung zu gehen und trotz einer gefühlt dauerhaften Unterzahl dieses Ergebnis mit einem zusätzlichen Gegentreffer über die Zeit zu bringen. Das Torfestival endete mit 39:40 für die HSG Erlagen/Niederlindach.

Endlich gelang den Jungs von Trainer Anheuer ein Befreiungsschlag. Nach vier Niederlagen in Folge bewies die Mannschaft erneut Siegeswillen und Moral auf dem Platz. Diesmal wurden die Bemühungen belohnt, auch wenn man mit der Leistung in der Abwehr nicht zufrieden sein konnte. Erfreulich war die Leistung von Max Willert und Max Erhardt, welche an diesem Tag zusammen 20 Tore beisteuern konnten. Walter Anheuer erschien nach dem Spiel deutlich erschöpft, fasste aber das Spiel in seinen Worten zusammen: „Es war ein offener Schlagabtausch von der ersten bis zur letzten Minute. Nachdem beide Mannschaften sehr ersatzgeschwächt antreten mussten und man auf die Tabelle sieht und merkt, dass beide Teams zu jenen gehören, die viele Tore werfen aber auch viele kassieren war dieser Verlauf fast schon zu erwarten. Am Ende hatten wir die besseren Wechselmöglichkeiten und unser Torwart bekam 2-3 Mal doch noch eine Hand an den Ball. Im Moment zählen nur die Punkte um den Anschluss zu den Nichtabstiegsplätzen zu halten. Die schnelle Mitte hat diesmal hervorragend funktioniert.“
Die 1. Mannschaft muss weiter von Spiel zu Spiel arbeiten und sich im Training weiter auf Gegner zu Gegner vorbereiten. Es heißt jetzt den positiven Erfolg als Aufschwung zu nutzen, um in den letzten 8 Spielen der Saison so viele Punkte wie möglich mitzunehmen. Die nächste Herausforderung erwartet Trainer Anheuer und seine Jungs am kommenden Samstag, 18.02.2017 um 17:15 Uhr auswärts in Nabburg/Schwarzenfeld.

Schumann; Bornaz, Diefenbach (2), Erhardt (7), Hauer (3), Jonas (1), Loncar (4), Rühl (4), Sackmann, J. Stübinger (3/2), L. Stübinger (3/1), Willert (13)