Herren I: HSG verliert in den letzten 10 Minuten in einem offenen Schlagabtausch

TSV Neutraubling – HSG Erlangen/Niederlindach 28:24 (12:14)

HSG verliert in den letzten 10 Minuten in einem offenen Schlagabtausch

Nach der bitteren Heimniederlage am letzten Spieltag gegen den HC Sulzbach-Rosenberg II stand die Mannschaft um Trainer Walter Anheuer weiter unter Zugzwang. Mit dem Spiel gegen den TSV Neutraubling wartete mit dem Tabellensechsten eine große Herausforderung und somit ging die HSG als Außenseiter in die Partie. Die Oberpfälzer lieferten bisher eine ausgeglichene Saison ab und standen mit fünf Niederlagen, fünf Siegen und einem Unentschieden zu Recht in der Tabellenmitte.Neben der unzufriedenen Tabellensituation der HSG litt die Mannschaft unter enormen Spielermangel und konnte sich auch in der Trainingswoche durch mangelndes Personal nur oberflächlich auf das wichtige erste Spiel der Rückrunde vorbereiten. Mit Kevin Gumbert, Stefan Rühl, Dennis Gilg, Marco Jonas und Lars Boolzen fehlten einige Routinier der 1. Mannschaft und so musste Trainer Anheuer mit Sebastian Fürgut und Alessandro Bornaz aus der zweiten Mannschaft die leere Bank auffüllen.

Die Gastgeber starteten besser in die Partie und bereiteten durch ihren starken Rückraum den Erlangern deutliche Probleme in der Abwehr. Dennoch merkte man den Spielern um Willert, Stübinger & Co. die große Motivation und Bereitschaft an die Grenzen zu gehen deutlich an. Der Angriff funktionierte gut, einzig ein paar Leichtsinnsfehler und Unkonzentriertheiten warfen die HSG anfangs der Partie zwei bis drei Tore zurück. Trainer Anheuer erkannte das Problem und griff zur Auszeit. Die taktische Umstellung auf eine 5-1 Abwehr trug schnell ihre ersten Früchte. Der TSV wirkte unsicher und lies viele, schnelle Ballverluste zu. Dadurch kam die HSG wieder in das Spiel und konnte über den 9:9 Ausgleich bis zur Halbzeit sogar durch eine der besten Halbzeitleistungen dieser Saison mit 12:14 in Führung gehen.

In der Kabine merkte man den Spielern die geleistete Konzentration deutlich an und durch gegenseige Unterstützung und Motivation wollte man genau dort weitermachen, wo die erste Halbzeit endete. Einzig die Leichtsinnsfehler und den überhasteten Angriff mussten laut Anheuer eingestellt werden um eine Chance zu haben zwei Punkte mit nach Hause nehmen zu können.

Leider gelang der HSG der nahtlose Übergang zwischen erster und zweiter Halbzeit nicht. Der Gastgeber fand besser den Weg zurück aus der Kabine und konnte schnell wieder ausgleichen. Mittelmann Diefenbach agierte jedoch taktisch clever genug, indem er immer wieder die beide starken Willert und Stübinger in Aktion setze, um so seine Mannschaft wieder ins Spiel zu bringen. Bis zur Mitte der zweiten Halbzeit lief es gut für die 1. Mannschaft. Der TSV konnte zwar immer wieder anschließen, jedoch nicht an der HSG vorbeiziehen. Leider konnte diese Konstanz nicht über die letzten 10 Minuten gehalten werden. Zu viele etablierte Spieler der 1. Mannschaft und am Ende Geduld und Kreativität im Angriff fehlten. Der TSV Neutraubling nutzte diese Fehler eiskalt aus und setzt sich am Ende mit vier Toren auf ein 28:24 ab und gewinnt diese eng umstrittene Partie.

Die nächste bittere Pille für die 1. Mannschaft der HSG. Zwar gingen die Niederlindacher als Außenseiter in die Partie, zeigten jedoch eine couragierte Leistung über 50 Minuten Spielzeit und waren lange Zeit in Führung. Umso enttäuschender ist das Endergebnis der Partie. Über weite Strecken des Spiels dominierte das Team von Walter Anheuer, der nach dem Spiel deutlich geknickt folgende Worte fand, um den Ausgang der Partie aus seinen Augen zu beschreiben: „Anfangs hatten wir mit der 6-0 Deckung Probleme den starken Rückraum der Gastgeber in Griff zu bekommen. Nach der Umstellung auf 5-1 wurde es eine der besten Halbzeiten dieser Saison. Julian hat unser Angriffspiel sehr belebt und in der 5-1 Abwehr eine klasse Leistung gezeigt. In der zweiten Hälfte konnten wir diese Leistung leider nicht wiederholen, dazu fehlten 8 Minuten. Zwei schnelle Gegentore gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit gaben den Gastgebern wieder Auftrieb und bis zur 52. Minute war es ein ausgeglichenes Spiel auf Augenhöhe. In der entscheidenden Schlussphase versagten bei uns die Nerven. Wir haben einen 7 Meter vergeben, 100%ige Chancen vergeben und zweimal zu schnell abgeschlossen. Die Schiedsrichter mussten in der Schlussphase dann auch noch ihren Beitrag leisten. Vielleicht hätten wir den stärksten Schützen der TSV gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit in Manndeckung nehmen wollen. Da war mehr drin.“
Erneut muss die HSG eine Niederlage in Kauf nehmen, Mund abputzen und weiter machen. Nun gilt es von Spiel zu Spiel zu schauen und so viele Punkte wie möglich mitzunehmen. Am kommenden Sonntag steht eine weitere große Herausforderung in die Seebachgrundhalle an. Mit der SG Regensburg II kommt der Tabellenvierte zu Gast. Trainer und Spieler hoffen die kommende Woche auf eine hohe Trainingsbeteiligung um sich wie gegen Neutraubling eine Chance auf wichtige Punkte im Abstiegskampf zu erspielen.

Hückel, Rödel; Bornaz , Diefenbach (4), Erhardt (3), Fürgut, Hauer, Loncar (1), Sackmann,
Schmieding (3/1),  J. Stübinger, L. Stübinger (6), Willert (7)